Infektions- und Datenschutz vereinbaren: Forum Privatheit startet Blog zu Corona-Apps

Der interdisziplinäre Forschungsverbund begleitet die Diskussion um Corona-Tracing ab sofort mit regelmäßigen Beiträgen. Das Ziel: Orientierungswissen für den öffentlichen Diskurs liefern.

 

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Derzeit sind verschiedene Ideen und technische Ansätze für eine Corona-App im Umlauf. Die einen setzen auf GPS-, die anderen auf Bluetooth-Daten, die nächsten auf eine Kombination aus beidem. Andere Lösungen bauen etwa auf Gesundheitsdaten aus Fitnesstrackern. Das vom Bundesforschungsministerium geförderte Forum Privatheit wird die Diskussion um Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Ansätze ab sofort im Blog „Corona-Tracing“ begleiten. Ziel des interdisziplinären Forschungsverbundes ist es, mit dem Blog wissenschaftlich fundiertes Orientierungswissen zu den technischen Möglichkeiten der Pandemieüberwachung für den öffentlichen Diskurs bereitzustellen.

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© Universität Kassel

„Wir sehen eine Corona-App als eine gute Möglichkeit, um gleichzeitig Gesundheitsschutz und eine Lockerung der Freiheitsbeschränkungen zu erreichen. Zugleich muss diese App aber auch datenschutzgerecht funktionieren. Nur so kann das notwendige Vertrauen in diese Technik erzeugt werden und diese durch breite Nutzung erfolgreich sein“,  so Alexander Roßnagel, Sprecher des Forschungsverbunds „Forum Privatheit“ und Professor für Öffentliches Recht an der Universität Kassel.

Das Forum Privatheit will mit dem Blog in der aktuell sehr dynamischen und schwer zu überblickenden Situation verlässliche und wissenschaftlich fundierte Informationen bereitstellen. 

Geplant sind Beiträge zu Themen wie:

  •  Konkrete Datenschutzaspekte der unterschiedlichen vorgeschlagenen Lösungen, in unterschiedlichen Situationen und für unterschiedliche Werte,
  • Angriffs- und Missbrauchsmöglichkeiten und daraus resultierende Sicherungsnotwendigkeiten,
  • Zielkonflikte, Widersprüche und Abwägungsprobleme,
  • Analysen von konkreten Funktionsweisen (technisch, medizinisch, gesellschaftlich),
  • technische, soziale, psychische, ökonomische sowie rechtliche Folgen der Überwachung,
  • Kriterien für datenschutzfreundliche Gestaltung und Gestaltungsvorschläge,
  • Aufklärung von Missverständnissen,
  • Kritik an Vorschlägen.

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