Geht das Private im Digitalen auf?

Drei fächerübergreifende BMBF-Vorhaben untersuchen Herausforderungen für den Schutz von Daten und der Privatsphäre.

Die Lebens- und Arbeitswelt der Menschen wird in zunehmenden Maß durch die Verwendung von digitalen Technologien geprägt. Online-Einkäufe, soziale Netzwerke, Suchmaschinen: Beinahe jede Handlung im Internet hinterlässt digitale Spuren. Diese können verwendet werden, um Daten über die Nutzerin oder den Nutzer zu sammeln, zu verarbeiten und zu speichern. Mit diesen Daten lassen sich Rückschlüsse über deren Surfverhalten, Vorlieben und Abneigungen, das soziale Umfeld und vieles mehr ziehen. Gerade kostenlos im Netz angebotene Dienstleistungen bezahlen die Nutzerinnen und Nutzer mit ihren persönlichen Daten.

Viele machen sich daher zu Recht große Sorgen um den Schutz ihrer Daten und Privatsphäre. Gleichzeitig kann aber auch beobachtet werden, dass sich das Verhältnis zu den privaten Daten ändert, je mehr wir mit digitalen Medien umgehen. Privacy wird demnach abhängig vom Nutzerverhalten sehr unterschiedlich bewertet.

Diese und weitere Fragen werden von drei BMBF-geförderten Projekten zum Thema „Privatheit und Selbstbestimmtheit“ in der digitalen Welt, erforscht.

Im Projekt „Privacy Arena sollen interdisziplinär Methoden erarbeitet werden, mit denen gesellschaftliche Konflikte um den Begriff Privatheit auf vielfältige Art analysiert, diskutiert und kartografiert werden können. Darauf aufbauend sollen geeignete Maßnahmen für den Schutz der Privatheit definiert werden.

Das Projekt „Privacy Panel“ analysiert anhand von empirischen Studien exemplarisch das Kommunikationsverhalten von Nutzerinnen und Nutzern im Online- und Offline-Kontext. Durch die Gegenüberstellung der Verhaltensmuster sollen Bedingungen identifiziert werden, unter denen die Nutzerinnen und Nutzer ihre Privatheit zu unterschiedlichen Zeitpunkten wahrnehmen und bewerten. Ebenso wird untersucht, wie sich ihr Verhalten im Hinblick auf die Privatsphäre ändert.

Das Projekt „Pro Privacy“ untersucht Anforderungen an die Gewährleistung des Datenschutzes und des Schutzes der Privatheit aus rechtlicher und technischer Perspektive. Es werden notwendige Kriterien erfasst und katalogisiert, um zukünftige Technologien einfach, kostengünstig und rechtskonform entwickeln zu können.