Nationales Referenzprojekt schafft IT-Sicherheitslösungen für die Industrie 4.0

Auf der Fachmesse SPS IPC Drives in Nürnberg, Europas führender Fachmesse für elektrische Automatisierung, wurde IUNO am 25.11.2015 erstmals einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt

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© Bernd Hartmann

Für die Industrie 4.0 werden neuartige IT-Sicherheitslösungen benötigt, um vernetzte Produktionssysteme vor Cyberattacken und Spionage zu schützen. Im nun gestarteten Nationalen Referenzprojekt IUNO erarbeiten 21 Partner aus Industrie und Forschung bis 2018 diese Lösungen und stellen sie als Werkzeugkasten der mittelständischen produzierenden Industrie zur Verfügung. Auf der Fachmesse SPS IPC Drives in Nürnberg wurde dieses Projekt öffentlich vorgestellt. IUNO wird unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der neuen High-Tech-Strategie.

Eine aktuelle Studie des Allensbacher Instituts für Demoskopie stellt fest, dass die deutsche Industrie den wirksamen Schutz vor Cyber-Angriffen als größte Herausforderung bei der Umsetzung von „Industrie 4.0“ sieht. IUNO, das Nationale Referenzprojekt für IT-Sicherheit in der Industrie 4.0, nimmt genau diese Herausforderung in Angriff. Das Projekt, das im Juli 2015 begonnen hat, erstellt in einem Verbund führender Partner aus Industrie und Forschung praxistaugliche Konzepte und Lösungen für IT-Sicherheit in der Industrie 4.0. Das Besondere dabei: IUNO kombiniert eine Vielzahl von Szenarien entlang unterschiedlicher, aber jeweils vollständiger Wertschöpfungsketten – aus der Möbelindustrie, der Automobilwirtschaft, den Werkzeugmaschinenherstellern – und führt die jeweils gewonnenen Ergebnisse in einem Werkzeugkasten zusammen, der auch für andere Einsatzfelder und Unternehmen anwendbar ist.

Auf der Fachmesse SPS IPC Drives in Nürnberg, Europas führender Fachmesse für elektrische Automatisierung, wurde IUNO am 25.11.2015 erstmals einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Im Rahmen einer IUNO-Podiumsdiskussion im VDMA Forum diskutierten die IUNO-Partner Ernst Esslinger (HOMAG Group, Schopfloch), Oliver Winzenried (WIBU-SYSTEMS AG, Karlsruhe), Dr. Wolfgang Klasen (SIEMENS AG, München) und Prof. Dr. Claudia Eckert (Fraunhofer-AISEC, München).

Die Podiumsteilnehmer waren sich darin einig, dass kein produzierendes Unternehmen in Zukunft darum herumkommt, seine Produktionssysteme zu vernetzen, wenn es wettbewerbsfähig bleiben will. Allen wird sich dabei die Frage stellen, wie die eigenen Daten und Systeme investitionssicher geschützt werden können. IUNO wird hier konkrete Antworten liefern: „Gerade die kleinen und mittelständischen produzierenden Unternehmen sollen von den Ergebnissen profitieren“, betonte Projektkoordinator Ernst Esslinger (HOMAG Group).

Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 33 Millionen Euro und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit bis zu 20 Millionen Euro als Teil der neuen Hightech-Strategie gefördert.

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IUNO-Projekt