Sicherheit für die Industrie 4.0

Am 27. September 2018 lud IUNO ins ewerk nach Berlin. Das vom BMBF seit 2015 geförderte Nationale Referenzprojekt zur IT-Sicherheit in der Industrie 4.0 präsentierte rund 300 Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft vielfältige Referenzlösungen aus den vergangenen drei Jahren Forschung.

Die Konferenz eröffnete Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Bildung und Forschung und verkündete die Fortführung der Forschungsförderung mit einer neuen Förderrichtlinie zur „Sicheren Industrie 4.0 in der Praxis“ und einem Begleitprojekt.

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Die zunehmende Digitalisierung der Industrie verlangt neue IT-Sicherheitskonzepte. Wo liegen die Herausforderungen für die IT-Sicherheit? Wie können die Prozesse, Systeme und Geschäftsmodelle sicherer werden? Diesen Fragen widmete sich das Nationale Referenzprojekt IUNO. In insgesamt drei Jahren Projektlaufzeit hat der Forschungsverbund aus 21 Partnern aus Forschung und Wirtschaft an IT-Sicherheitslösungen für die Industrie 4.0 gearbeitet und Ergebnisse exemplarisch in vier Anwendungsfällen umgesetzt. Dazu gehören die individuelle Produktion, die Fernwartung, der Handel mit Prozessdaten und die Angriffserkennung. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen, die sich bislang aus nicht abschätzbaren wirtschaftlichen Risiken nicht für eine Digitalisierung der Produktion entscheiden konnten, hat IUNO dabei adressiert.

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Die Eröffnungsrede hielt Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Bildung und Forschung.© TU Damstadt/Harris

IT-Sicherheit zum Anfassen

Zur Abschlusskonferenz in Berlin präsentierten die IUNO-Partner die Ergebnisse gemeinsamen Forschung und diskutierten diese mit den teilnehmenden Gästen. Neben Keynotes und Fachvorträgen hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch die Möglichkeit, die entwickelten Lösungen in einer Ausstellung von realen Industrieszenarien kennenzulernen. Die industriellen Demonstratoren zeigten dabei vielfältige Beispiele von IT-Sicherheits-Anwendungen in der Fertigung: darunter die Absicherung innovativer Geschäftsmodelle wie Datenökonomie oder das Lösen von häufigen Sicherheitsproblemen, zum Beispiel in der Fernwartung.

Ein weiterer Meilenstein im IUNO-Projekt ist die Entwicklung einer methodenunterstützten Bedrohungs- und Risikoanalyse, mit der Unternehmen etwaige Angriffsflächen fundiert und effektiv identifizieren können. Für die Abwehr ist ein Werkzeugkasten mit über 30 wissenschaftlich validierten Lösungsbausteinen entstanden, der einen breiten industriellen Anwendungsbereich abdeckt.

IUNO in der Praxis

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Die Lösungen von IUNO werden bereits in verschiedenen Werken von Partnerunternehmen eingesetzt. Der weitere Transfer deutschlandweit in die Unternehmen hinein soll durch neue Forschungsinitiativen vorangetrieben werden.

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Neue BMBF-Förderrichtlinie

Mit der neuen BMBF-Förderrichtlinie „Sichere Industrie 4.0 in der Praxis“ sollen die von IUNO entwickelten Konzepte, Methoden und Management-Werkzeuge bedarfsgerecht angepasst und in die Praxis geführt werden. So sollen besonders kleine und mittlere Unternehmen bei der Umsetzung ihrer IT-Sicherheitsmaßnahmen unterstützt werden. Im Begleitprojekt „IUNO InSec“ werden bereits seit dem 1. Oktober 2018 auf Basis der in IUNO entwickelten Bedrohungs- und Risikoanalyse ein Vorgehensmodell und Werkzeuge für die Sicherheitsbewertung erarbeitet. KMU erhalten damit Möglichkeiten, den Stand der eigenen IT-Sicherheit leichter zu analysieren und zu bewerten.

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