6G-CAMPUS

Effiziente und sichere 6G-Campusnetze in der Industrie dank KI-gestützter Verfahren

Grafische Darstellung von Kommunikationsnetzen in Form von Bienenstock
6G-Campusnetze ermöglichen vernetzte Produktionsstätten und steigern so die Produktivität in der Industrie 4.0. © Adobe Stock/ photon_photo

Motivation

Nichtöffentliche Netze werden voraussichtlich eine zentrale Rolle beim Rollout des 6G-Mobilfunks spielen. Solche sogenannten Campusnetze können in vielfältigen Szenarien eingesetzt werden und zukünftig der Vernetzung von Produktionsketten in der Industrie 4.0 oder der Prozesssteuerung in modernen Krankenhäusern dienen. Die Anforderungen an diese privaten Netze können deutlich von denen des öffentlichen 6G-Netzes abweichen. Denn die Komplexität oder die benötigte Leistungsfähigkeit eines individuellen Campusnetzes, beispielsweise im Bereich der Datenrate oder der Latenz, hängen stark von der jeweiligen Anwendung ab Deshalb ist es wünschenswert, Campusnetzarchitekturen zu entwerfen, die mit offenen Schnittstellen ausgestattet sind, flexibel in der Komplexität sind und trotzdem kompatibel ins 6G-Gesamtnetz integriert werden können.

Ziele und Vorgehen

Im Projekt „Effiziente und sichere 6G-Campusnetze in der Industrie dank KI-gestützter Verfahren (6G-Campus)“ sollen Campusnetze für das industrielle Umfeld entwickelt und innerhalb eines Produktionsumfelds demonstriert und evaluiert werden. Dazu sollen in einem ersten Schritt Anforderungen und spezielle Anwendungsszenarien für die Technologie identifiziert werden. Basierend auf dieser Analyse wird eine grundlegende Netzarchitektur definiert und Schnittstellen für die nachträgliche Integration von Funktionalitäten spezifiziert. Dadurch hat ein solches Netz im Vergleich zu einem heute gängigen Mobilfunk nur relativ wenige Basisfunktionen. Netze werden durch die neue Lösung also weniger komplex. In diese Netzarchitekturen werden verschiedenen Methoden der künstlichen Intelligenz implementiert, was es ermöglicht, Sensorik in das Kommunikationssystem zu integrieren und auszuwerten. Dies ermöglicht die Erkennung von Störungen und sichert die Datenkommunikationsleistung. Als Ergebnis des Projekts soll eine Ende-zu-Ende-Campusnetzlösung entstehen, welche anhand eines Anwendungsfalls evaluiert wird und über eine umfassende Kompatibilität zum öffentlichen 6G-Netzwerk verfügt.

Innovationen und Perspektiven

Neuartige Campusnetze sind ein wichtiges Einsatzgebiet für moderne Kommunikationstechnologien. Speziell für die Steuerung und Vernetzung von Produktionsstätten in der Industrie 4.0 besitzen diese Netzwerke ein großes Potenzial. Durch die im Projekt entwickelte Netzarchitektur können zukünftig Fabriken mit individueller Kommunikationsinfrastruktur ausgestattet werden. Da die neuartigen Netze weniger komplex sind, können Unternehmen Kosten senken. Durch die spezifizierten Schnittstellen bleiben sie dennoch flexibel und haben die Möglichkeit, anwendungsorientiert zusätzliche Funktionalitäten sicher nachzurüsten. Insgesamt schafft das Projekt die Grundlagen, um zukünftig dank innovativer Kommunikationstechnologien Produktionsprozesse bedarfsgerecht zu optimieren. Das Projekt trägt letztlich dazu bei, die Produktivität in der Industrie am Standort Deutschland und in Europa zu steigern.