AnoMoB

Anonymisierte Erfassung und Nutzung von Mobilitäts- und Bewegungsdaten

Autos und Ampel
Eine intelligente Analyse von Mobilitätsdaten im öffentlichen Raum eröffnet vielfältige Möglichkeiten sowohl für Anbieter als auch Nutzende.© Adobe Stock / candy1812

Motivation

Seit Jahren etablieren sich zunehmend neue Formen der individuellen und kollektiven Mobilität. Dienstanbietende etwa von Carsharing oder öffentlichem Personennahverkehr benötigen Erkenntnisse aus Mobilitätsdaten, damit sie die Angebote ressourcen- und umweltschonend auf den Bedarf der Nutzenden zuschneiden können. Relevant sind dabei beispielsweise örtliche und zeitliche Bewegungsdaten wie Tageszeiten, Häufigkeit, Wegstrecken sowie das Fortbewegungsmittel. Ebenso können für bestimmte Fragestellungen Sozialdaten, wie zum Beispiel Alter oder Geschlecht, relevant sein. Da solche Informationen weitreichende Rückschlüsse auf die persönliche und private Situation der Mobilitätsnutzenden erlauben, ist es eine Herausforderung, diese überhaupt in ausreichender Menge und Qualität datenschutzkonform zu erfassen.

Ziele und Vorgehen

Das Projekt „Anonymisierte Erfassung und Nutzung von Mobilitäts- und Bewegungsdaten“ (AnoMoB) zielt darauf ab, Anonymisierungsverfahren zu entwickeln, die den Anbietenden von Mobilitätsdiensten eine verbesserte Erhebung und Verarbeitung von Mobilitätsdaten ermöglichen und gleichzeitig den Schutzbedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger gerecht werden. Hierfür wird zunächst anhand der Anforderungen der Dienstanbietenden definiert, welche spezifischen Mobilitätsdaten zuzüglich weiterer Attribute wie Alter und Einkommen und in welcher Menge und Qualität genau, für die Planung einer ressourcenschonenden und bedarfsgerechten Mobilität benötigt werden. In Abhängigkeit von festgelegten Erwartungen werden maßgeschneiderte technische Lösungen entwickelt, die das datenschutzfreundliche Erheben der Bewegungsdaten der Dienstnutzenden ermöglichen und die sensiblen Informationen durch angemessene Sicherheitsmaßnahmen schützen. Zugleich soll das Vertrauen der Dienstnutzenden in den Dienstanbietenden dank der eingesetzten Anonymisierungseigenschaften (sogenannte Privacy-Metriken) bei der Ansicht und Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten gestärkt werden. Die einzelnen Software-Lösungen werden im Rahmen des Projektes unter realen Bedingungen erprobt und evaluiert.

Innovationen und Perspektiven

Das Projekt AnoMoB soll die Souveränität aller Nutzenden von Mobilitätsdiensten über eigene Daten sicherstellen und gleichzeitig ermöglichen, dass Mobilitätsanbietende und öffentliche Einrichtungen sichere und qualitativ hochwertige Daten erhalten, die sie für bessere Verkehrsmodelle, neue Geschäftsmodelle und zum Training von KI-Anwendungen nutzen können. Das Projekt leistet damit einen Beitrag zu einem sicheren und digitalen Wandel, hin zu geschützten und nutzbaren Daten und einem innovativen Datenschutz. Durch optimierte Angebotsplanung von Mobilitätsdiensten wird darüber hinaus der Mobilitätssektor in Deutschland gestärkt und die verkehrsökologische Mobilität vorangetrieben.