ANYMOS

Anonymisierung für vernetze Mobilitätssysteme

Ansicht einer vernetzten Großstadt
Datengetriebene Innovationen benötigen sichere Lösungen zur Verarbeitung.© Adobe Stock / metamorworks

Motivation

Sowohl im individuellen als auch im öffentlichen Verkehr wird Mobilität zukünftig noch stärker auf der Erfassung und intelligenten Nutzung von Daten basieren. Treibende Kräfte sind hierbei die Entwicklung hin zur automatisierten Mobilität und der Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Die dazu notwendigen Kooperationen zwischen Stakeholdern, wie öffentlichen Anbietern für Nah- und Fernverkehr sowie privaten Mobilitätsdienstleistern, wird aktuell insbesondere durch Unsicherheiten bei der Verwendung von personenbezogenen Daten gehemmt. Für viele Unternehmen bleiben beim Teilen und Nutzen von Daten, ungeachtet der aktuellen Projekte zu Datenräumen und zugehörigen Plattformen, weiterhin Unsicherheiten im Hinblick darauf, wann ein Personenbezug vorliegt und wann die Regelungen des Datenschutzes greifen. Um den angestrebten Ausbau des öffentlichen Verkehrs zukünftig durch Innovationswettbewerb effizient zu gestalten, ist es notwendig, die umfangreichen Daten für unterschiedliche Akteure zugänglich zu machen und zugleich den Schutz der Privatsphäre betroffener Personen aufrechtzuerhalten.

Ziele und Vorgehen

Das Kompetenzcluster „Anonymisierung für vernetze Mobilitätssysteme“ (ANYMOS) erforscht, wie Techniken zur Anonymisierung in hochgradig vernetzten Mobilitätssystemen effektiv eingesetzt werden können. Langfristig verfolgen die Verbundpartner das Ziel, die Anonymisierung als Basistechnologie zu etablieren, um Unsicherheiten im Hinblick auf Erfordernisse des Datenschutzes beim Teilen und Nutzen von Daten abzubauen. Als Instrument zum Abbau von Unsicherheiten wird ANYMOS ein Vorgehensmodell erarbeiten, das den Unternehmen dabei hilft, für Anwendungsfälle im Bereich Mobilität Anonymisierungsbedarfe und -möglichkeiten zu identifizieren. Weiterhin soll das Vorgehensmodell es ermöglichen, geeignete Anonymisierungsmethoden entsprechend dem Stand der Forschung und Technik auszuwählen, diese korrekt anzuwenden und die Risiken zur Identifikation und Profilbildung von Personen anhand der Daten zu erkennen und zu bewerten. Das Vorgehensmodell zum Einsatz der Anonymisierung und die dafür notwendigen Komponenten werden frei zur Verfügung gestellt. Die zentralen Projektergebnisse werden wissenschaftlich publiziert und mit Demonstratoren genutzt, um einen Dialog mit interessierten Stakeholdern zu fördern.

Innovationen und Perspektiven

Durch die Bereitstellung von Best-Practice-Lösungen und Demonstratoren leistet das Vorhaben Wissenstransfer zur Anonymisierung im Bereich Mobilität. Darüber hinaus birgt das anvisierte Vorgehensmodell das Potenzial, neue Innovationen im Automobilsektor und öffentlichen Verkehr anzutreiben und dadurch Deutschlands starke Position auch bei datengetriebenen Innovationen zu stärken. Die angestrebte Wissenschaftskommunikation in der Breite der Mobilitätswirtschaft wird zudem den Dialog mit der Gesellschaft herstellen, um zu verstehen, wie Anonymisierung gestaltet und ihr Einsatz und Wirken in Datenwertschöpfungsketten transparent gemacht werden muss. So sollen auch in der Gesellschaft Unsicherheiten bei der Nutzung datenbasierter Mobilitätsangebote abgebaut werden.