
Räumliche Multiplexverfahren für hochparallele Anwendungen in Zugangsnetzen
Zugangsnetze stellen die Verbindung zwischen dem Kernnetz und den Hausanschlüssen auf der „letzten Meile“ her. Der immer weiter steigende Datenverkehr durch die zunehmende Digitalisierung und z. B. neue KI-basierte Anwendungen erfordert auch für Zugangsnetze neue Ansätze zur Bereitstellung der notwendigen hohen Datenraten. Dabei muss sichergestellt werden, dass neue Lösungen sowohl kosten- als auch energieeffizient sind.
Im Projekt „AZUR“ werden neue Ansätze für die Datenübertragung mittels Glasfaser erforscht. Ziel ist es, die Dichte der Übertragungskanäle zu erhöhen und dadurch die Kapazität optischer Zugangsnetze deutlich zu steigern. Dafür soll die Übertragung durch eine Vielzahl räumlich-getrennter Kerne in einer Faser (Raummultiplexing) mit der gleichzeitigen Nutzung mehrerer Schwingungsmoden des optischen Signals in den Kernen (Modenmultiplexing) kombiniert werden. Hierfür werden eine neuartige Glasfaser, eine optisch-elektronische Ein- und Auskopplung sowie eine effiziente Signalverarbeitung entwickelt und in einem anwendungsnahen Demonstrator für die angestrebte Verfahrenskombination aus Raum- und Modenmultiplexing zusammengeführt.
Durch die innovative Kombination von Raum- und Modenmultiplexing werden neue Lösungen für die optische Signalverarbeitung und Übertragungstechnik entstehen, wodurch kostengünstige Zugangsnetze mit hohen Datenraten möglich werden. Durch diese Forschungsarbeiten wird somit ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung der technologischen Schlüsselposition Deutschlands im Bereich der Kommunikationssysteme geleistet.