BeDeNUTZ

Stärkung der informationellen Selbstbestimmung der Nutzenden im digitalen Verbraucherschutz

Mann im Anzug und Hemd erklärt einer Frau etwas. Die Frau ist nur von hinten zu sehen.
Die Konzeption kooperativer Beratungsformen kann die informationelle Selbstbestimmung von Bürgerinnen und Bürgern in der digitalen Welt stärken.© AdobeStock / contrastwerkstatt

Motivation

Nutzende von digitalen Angeboten stehen oft vor der Herausforderung, nicht realistisch einschätzen zu können, wie und wozu genau ihre personenbezogenen Daten von den Anbietern verwertet oder weitergegeben werden. Die Kompetenzen zur informationellen Selbstbestimmung, also der verantwortungsvollen Informationsselektion und Informationskontrolle, müssen sich die Nutzenden in der Regel selbst aneignen. Dies geschieht nicht selten über Nachfragen im Freundes- und Bekanntenkreis, aber auch über eigene Internetrecherchen oder durch Beratungsinstitutionen und Behörden. Oft sehen sich die Nutzenden mit einer Flut von Angeboten und Informationen konfrontiert, die es ihnen schwermacht, seriöse und hilfreiche Informationen herauszufiltern. Hier werden innovative Beratungsangebote benötigt, mit denen Nutzende die erforderliche Unterstützung und notwendigen Kompetenzen zur informationellen Selbstbestimmung erlangen können, um sich sicher in der digitalen Welt zu bewegen.

Ziele und Vorgehen

Das Vorhaben „Die Beratung der Nutzenden: Zur Stärkung der informationellen Selbstbestimmung durch Arbeitsbündnisse im digitalen Verbraucherschutz (BeDeNUTZ)“ geht der Frage nach, wie Beratungsformen eines digitalen Verbraucherschutzes gestaltet sein müssen, um die informationelle Selbstbestimmung von Nutzenden in der digitalen Welt zu verbessern. Konkret soll diese Frage u. a. am Beratungsbedarf zum Thema digitalisierter Stromverbraucher erforscht werden. Ziel des Projektes ist es, den Unterstützungsbedarf für Verbraucherinnen und Verbraucher zu erkennen, zu analysieren und auf dieser Grundlage entsprechende Weiterbildungsangebote und Netzwerkstrukturen zu konzipieren. Dazu werden verschiedene Methoden empirisch untersucht und eingehend analysiert. Um die Konzepte in der Verbraucherberatung einsetzen zu können, wird ein Maßnahmenkatalog entwickelt, den die Verbraucherorganisationen direkt in der Praxis nutzen können. Die neuen Konzepte sollen sowohl den Bedarf des klassischen als auch des digitalen Verbraucherschutzes abdecken.

Innovationen und Perspektiven

Durch die empirische Erforschung unterschiedlicher Beratungskonstellationen können die gewonnenen Erkenntnisse nicht nur für Fragen zu digitalisierten Stromverbrauchern, sondern auch für andere Themen genutzt werden, bei denen die informationelle Selbstbestimmung eine zentrale Rolle spielt. Bürgerinnen und Bürger können mit Hilfe der kooperativen Beratungsformate den kompetenteren Umgang mit digitalen Medien unter Wahrung ihrer informationellen Selbstbestimmung lernen. Dadurch können sie reflektiertere Entscheidungen in komplexen Informationswelten treffen, was maßgeblich dazu beiträgt, die europäischen Werte und Grundrechte im Zusammenhang mit digitalen Technologien zu wahren.