DARIA

Identitätsbetrug und Ausfallrisiko durch datenschutzkonforme Verwertung von Daten minimieren

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Das Vorhaben befasst sich mit einer datenschutzkonformen Verwendung von personalisierten Daten zur Minderung von Identitätsbetrugs- und Ausfallrisiken.© Adobe Stock / Blue Planet Studio

Motivation

Verbraucher und Anbieter von Onlinediensten sind gleichermaßen Opfer von Identitätsbetrug. Der jährliche finanzielle Schaden ist immens. Folgen für Verbraucher sind oft auch psychologischer Natur. Die Bewertung der Risiken bei Transaktionen auf Basis umfassender Verbraucherprofile wird durch sogenannte Auskunfteien angeboten. Aufgrund der Profilbildung und -speicherung stehen diese Dienste jedoch immer wieder in der Kritik von Datenschützern. Regelmäßig wird die Rechtmäßigkeit auch vor dem Hintergrund europäischer und nationaler Datenschutzvorgaben diskutiert. Um Onlinediensten und Händlern einen Schutz von Transaktionen zu ermöglichen und gleichzeitig den Schutz der Verbraucherdaten sicherzustellen, müssen innovative und datenschutzfreundliche Verfahren entwickelt werden, welche die Anforderungen und Akzeptanz durch Verbraucher berücksichtigen und den rechtlichen Rahmenbedingungen entsprechen.

Ziele und Vorgehen

Im Rahmen des Vorhabens „Datenschutzkonforme Informationsfusion und Risikobewertung zur Prävention von Identitätsbetrug und Minderung von Ausfallrisiko (DARIA)“ werden Verfahren und Werkzeuge erforscht und erprobt, die es ermöglichen aus anonymisierten Kunden- und Nutzerdaten gewonnene Informationen datenschutzkonform zur Betrugsprävention zusammenzuführen. Dies gelingt durch eine Auswertung der Datensätze von verschiedenen Onlinediensten und Nutzenden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen unmittelbar genutzt werden, um die Risiken eines Zahlungsausfalls oder Identitätsbetrugs zu erkennen und anschließend zur Prävention des Ereignisfalles verwendet werden. Grundlage hierfür ist ein erweiterbares Datenschema für den Austausch personenbezogener Daten, das die geplante anonymisierte Verarbeitung der Daten für Risikobewertungsverfahren im Konsortium ermöglichen soll. Des Weiteren zielen die Forschenden darauf ab, Bürgerinnen und Bürgern mit dem sogenannten Sperrvermerk ein Software-Werkzeug zur Steigerung digitaler Selbstbestimmung zur Verfügung zu stellen, das die Sperrung von Identitätsdaten gezielt für bestimmte Zwecke erlaubt. Schließlich wird das zu entwickelnde Software-Framework unter psychologischen Gesichtspunkten untersucht, um mögliche Einflussfaktoren auf das Vertrauen und die eventuelle wahrgenommene Kontrolle der Anwendenden zu identifizieren.

Innovationen und Perspektiven

Betrug unter Verwendung gestohlener Identitäten ist heute und auch in Zukunft ein wachsendes Problem unserer immer weiter vernetzten Gesellschaft. Daher ist es wichtig, Risikoeinschätzungen relevanter Onlinedienste vorzunehmen und Nutzende rechtzeitig zu warnen, um das Gesamtsicherheits- und Vertrauensniveau des Online- Marktplatzes zu steigern. Die Grundlagen, die in diesem Projekt erarbeitet werden, haben somit einen hohen Stellenwert zur Absicherung des Wirtschaftsstandorts Deutschland und tragen zur digitalen Souveränität sowie Mündigkeit der Bürgerinnen und Bürger bei.