FAIRDIENSTE

Gestaltung fairer datenökonomischer Geschäftsmodelle

Teammitglieder legen Hände übereinander
Hand drauf! FAIRDIENSTE erforscht faire Kompromisse für datengetriebene Produkte. © Adobe Stock/ wavebreak3

Motivation

Unternehmen, die digitale Produkte oder Dienstleistungen vermarkten, stehen oft vor dem Dilemma, dass ihr Interesse an Kundendaten dem Wunsch der Kundinnen und Kunden nach Privatheit entgegensteht. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher reagieren sensibel, wenn sie zu viele Daten preisgeben sollen. Hier werden neue Ansätze benötigt, die dies bei der Geschäftsmodellentwicklung berücksichtigen und einen fairen Kompromiss für beide Seiten bieten.

Ziele und Vorgehen

Im Projekt faire digitale Dienste: „Ko-Valuation in der Gestaltung datenökonomischer Geschäftsmodelle (FAIRDIENSTE)“ wird ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt, der sowohl soziologische als auch (wirtschafts-)informatische Aspekte beinhaltet. Es werden faire Geschäftsmodelle untersucht, die auf Kooperation und Wertevermittlung zielen. Erstens wird erforscht, inwiefern sich unterschiedliche Werte in eine ökonomische Sprache der Preise übersetzen und fair verrechnen lassen (Verrechnung). Zweitens wird ausgelotet, wie Unternehmen ihre ökonomische Gestaltungsmacht nutzen können, um Wertkonflikte zu kanalisieren (Design). Drittens wird geprüft, inwiefern die Aushandlung von Wertkonflikten über Social-Media-Elemente ausgelagert werden kann, um unter den Nutzerinnen und Nutzern eine Kultur der Fairness zu befördern (Kultivierung). Diesen neuen, multidimensionalen und interdisziplinären Forschungsansatz nennen die Forschenden „Ko-Valuation“. Die kooperative Wertevermittlung wird praxisnah getestet. Die Methodik hilft Unternehmen dann, faire Geschäftsmodelle für ihre spezifischen Fälle zu gestalten, die wirtschaftlich tragfähig sind und von den Kundinnen und Kunden akzeptiert werden.

Innovationen und Perspektiven

Die Methodik gibt Unternehmen Leitlinien für die Entwicklung fairer datenbasierter Produkte und ermöglicht ihnen so datenschutzkonforme, wirtschaftliche und von Verbraucherinnen und Verbrauchern akzeptierte Geschäftspraktiken. Etabliert sich diese Methodik deutschland- und europaweit, bieten Privatheit und Fairness einen echten Mehrwert für Kundinnen und Kunden wie auch neue Marktchancen für innovative Unternehmen. Denn die Methodik hebt sich damit deutlich von Geschäftsmodellen ab, wie sie etwa im außereuropäischen Raum verfolgt werden.