IDEAS

Integrierte Datenmodelle zur Berücksichtigung von IT-Sicherheit im Entwicklungsprozess industrieller Anlagen

Die Integration von Datenmodellen für Sicherheit (hellblau) und Automatisierung (dunkelblau) ermöglicht einen gemeinsamen Informationskreislauf.© Photo by Bill Oxford on Unsplash, edit by admeritia GmbH

Motivation

Automatisierte Industrieanlagen sind mit der zunehmenden Vernetzung ihrer Komponenten in Industrie 4.0-Umgebungen zu attraktiven Angriffszielen für IT-Angriffe und Schadcode geworden. Sie sollten darum möglichst im laufenden Betrieb auf sich ändernde Bedrohungsszenarien reagieren können. Sinnvoll wäre es, IT-Sicherheitsmaßnahmen schon bei der Entwicklung der Anlagen zu integrieren und sie nicht erst, wie bisher üblich, im Anschluss an die Automatisierungsplanung aufzusetzen. Die Ingenieurinnen und Ingenieure benötigen dafür Werkzeuge, die es ihnen ermöglichen Sicherheitsaspekte effizient in den bestehenden Entwurfsprozess zu integrieren.

Ziele und Vorgehen

Im Projekt wird daher ein Datenmodell entwickelt, das als digitaler Zwilling alle sicherheitsrelevanten Informationen einer Komponente abbildet und einen systematischen Umgang mit den Sicherheitsinformationen ermöglicht. Zudem wird ein integrierter technischer Ablaufplan konzipiert, mit dem Sicherheit frühestmöglich in den bestehenden Entwicklungsprozess eingegliedert werden kann. Schließlich wird ein Softwarewerkzeug erarbeitet, das es den Entwicklungsingenieurinnen und -ingenieuren ermöglicht, die Datenmodelle und den Ablaufplan optimal in ihre bestehenden Arbeitsabläufe zu integrieren. Um die Praktikabilität der Projektergebnisse sicher zu stellen, unterstützen Hersteller und Betreiber von Automatisierungslösungen als Anwendungspartner das Projekt.

Innovationen und Perspektiven

Die Hersteller können mit dem neuen Datenmodell Sicherheitskonfigurationen für ihre Komponenten hinterlegen und diese automatisch ausrollen. Die Betreiber können sicherheitsrelevante Einstellungen und dadurch behandelte Risiken auslesen. Das Wissen über Schwachstellen und Risiken wird somit besser geteilt.

Im Gegensatz zu vielen bisher verbreiteten Methoden, die darauf abzielen, Sicherheitsvorfälle in Industrieanlagen frühzeitig zu erkennen, setzt man im Projekt IDEAS auf Prävention. Durch diese proaktive Absicherung werden wirtschaftliche Schäden durch IT-Sicherheitsvorfälle in Unternehmen vermieden. Davon profitieren insbesondere KMU, denen oft das nötige Know-how für nachträgliche Sicherheitsmaßnahmen fehlt.