Opt-IN

Informationshoheit für Bürgerinnen und Bürger in Datenökosystemen

Kreisförmig angeordnete Smarthome-Icons
Es braucht technische Lösungen, damit Menschen selbstbestimmt über die Verwendung ihrer Daten entscheiden und Datenflüsse kontrollieren können.© Adobe Stock / Song_about_summer

Motivation

In einer Welt, in der digitale Plattformen immer mehr persönliche Daten sammeln, fehlt es oft an Transparenz und Fairness. Obgleich die Geschäftsmodelle dieser Plattformen stark auf privaten Daten von Bürgerinnen und Bürgern basieren, werden diese über die Verwendung ihrer Daten oft im Unklaren gelassen und profitieren nicht angemessen. Die Möglichkeit, selbstbestimmt über die Verwendung ihrer Daten entscheiden und Datenflüsse kontrollieren zu können, bleibt Bürgerinnen und Bürgern häufig verwehrt. Darüber hinaus kommt es vermehrt zu Datenschutz- und Wettbewerbsverstößen, da große Digitalplattformen ihre marktbeherrschende Stellung ausnutzen. Diese Verstöße gegen die Prinzipien sicherer Datennutzung erschüttern das Vertrauen in eine ethische und faire Datenverwaltung. In der Folge haben Bürgerinnen und Bürger Bedenken bezüglich Privatsphäre und Datenschutz und sind seltener bereit, ihre Daten zu teilen.

Ziele und Vorgehen

Im Projekt „Optimierung informationeller Nachhaltigkeit für die Bürgerinnen und Bürger in Datenökosystemen“ (Opt-IN) streben die Forschenden an, ein datenschutzkonformes Ökosystem zu entwickeln, das es Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, ihr Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung wahrzunehmen. Hierzu erforscht das Projektteam lebensnahe Anwendungsfälle im Kontext Smart Home und Smart City. Die Forschungen sollen einen Beitrag dazu leisten, dass Bürgerinnen und Bürger digitalen Lösungen in diesen Anwendungsfeldern besser vertrauen können und sie in der Folge stärker nutzen. Damit dies gelingt, untersuchen die Forschenden die Bedürfnisse und Vorbehalte der Bürgerinnen und Bürger, um die Anforderungen an die Anwendungen genauer zu verstehen. Auf Basis aktuellster Technologien werden dann Geschäftsanwendungsfälle und ein Best-Practice-Baukasten für Plattformdienste entwickelt.

Innovationen und Perspektiven

Das Projekt fokussiert sich auf ein ganzheitliches und nutzungsfreundliches Privacy-by-Design-Konzept, um die Privatheit von Bürgerinnen und Bürgern zu schützen. Ein innovatives Live-Daten-Cockpit soll transparente Entscheidungen über die Nutzung und den Widerruf von Daten ermöglichen. Das offene Ökosystem fördert die Kooperation und Teilhabe aller Beteiligten, einschließlich der Bürgerinnen und Bürger als Datengebende. Das Projekt strebt eine breite Akzeptanz, niedrige Eintrittsbarrieren und hohe Interoperabilität an. Darüber hinaus wird ein breitenwirksamer Rollout durch den Fokus auf alltagsnahe Anwendungsfälle erwartet. Die Forschungsergebnisse sollen dazu beitragen, dass Menschen digitalen Lösungen zu Hause und im öffentlichen Raum stärker vertrauen können. Das Prinzip Privacy-by-Design avanciert zum Innovationsfaktor und Wettbewerbsvorteil, zugleich wird die technologische Souveränität gestärkt.