secUnity

Fit für Europa - Stärkung der europäischen IT-Sicherheitsforschung in Deutschland

Männer und Frauen am Tisch
Die IT-Sicherheitsforschung erfordert interdisziplinäre und europäische Kooperationen. © Fraunhofer SIT

Motivation

Die IT-Sicherheitsforschung in Europa steht vor großen Herausforderungen, die nur mit interdisziplinären Anstrengungen gelöst werden können. Die Sicherheit von komplexen, vernetzten Systemen kann nur garantiert werden, wenn IT-Sicherheitsexperten, Software-Ingenieure, Kryptographen und Datenschützer zusammenarbeiten. Ökonomische Betrachtungen und rechtliche Rahmenbedingungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Aktuell sind in Europa derartige interdisziplinäre Communitys in der IT-Sicherheitsforschung noch nicht etabliert. Die bestehenden Forschergruppen mit wenigen Kooperationen reichen aufgrund ihrer Vereinzelung und thematischen Enge nicht aus.

Zudem ist die Forschung zur IT-Sicherheit nicht mehr ein eigener Schwerpunkt von EU-Förderprogrammen. Deshalb ist es notwendig, die in Deutschland verfügbaren IT-Sicherheitskompetenzen zusammenzuführen, um Aktivitäten auf europäischer Ebene koordiniert umsetzen zu können. Der Schutz der europäischen Bürger und Industrie vor Cyberangriffen und Wirtschaftsspionage lässt sich somit gemeinschaftlich verbessern.

Ziele und Vorgehen

Mit dem Vorhaben „Supporting the security community (secUnity)“ wird eine nachhaltige, interdisziplinäre Unterstützung zur Vernetzung der IT-Sicherheitsforschung auf europäischer Ebene gefördert. Ziel ist die stetige Verknüpfung der Forschergruppen. Damit geht auch eine bessere Außendarstellung der Forschungsinhalte auf nationaler und europäischer Ebene einher. Bestehende Konsortien sollen unterstützt, neue etabliert und Gemeinschaften aus Nachwuchsforscherinnen und -forschern aufgebaut werden. Um den aktuellen Stand zu dokumentieren, wird eine sogenannte IT-Sicherheitslandkarte erarbeitet. Auf dieser Grundlage entwickeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann einen geeigneten Prozess, um gemeinsame Forschungsthemen zu identifizieren und diese in Calls der EU zu platzieren.

Innovationen und Perspektiven

Die Vernetzung junger Forscherinnen und Forscher mit etablierten Forschungsgruppen stärkt die interdisziplinäre Arbeit auf nationaler und europäischer Ebene. Darüber hinaus wird der Kontakt der akademischen Forschung zur europäischen Industrie intensiviert. Perspektivisch stärken die Aktivitäten im Vorhaben nicht nur strukturell die Arbeit in der IT-Sicherheitsforschung, sondern verbessern auch den Zugang zu Institutionen und Förderinstrumenten der EU. Eine derart intensivierte IT-Sicherheitsforschung wird den Herausforderungen, die sich in Bereichen wie „Internet der Dinge“ oder „selbstfahrende Automobile“ ergeben werden, schneller begegnen und damit zum effizienten Schutz der Bürgerinnen und Bürger beitragen können.