TESTER

Digitale Selbstvermessung selbstbestimmt gestalten

Sportler schaut auf Fitnessuhr und Handy.
Fitness- und Gesundheitsanwendungen können einen großen Nutzen haben, doch sollte die Kontrolle über die erfassten Daten bei den Nutzenden bleiben.© Adobe Stock / kromkrathog

Motivation

Geräte zur digitalen Selbstvermessung werden von immer mehr Menschen genutzt. Anwendung finden sie beispielsweise im Fitness- und Freizeitbereich, aber auch zunehmend in medizinischen Kontexten. Für die Nutzenden solcher Geräte ist jedoch oft nicht hinreichend klar, welche Daten zu welchem Zweck erhoben werden und wo und wie diese Daten verarbeitet und weitergegeben werden. Zwar haben die Nutzenden hinsichtlich ihrer Selbstvermessungsdaten umfangreiche Rechte, doch ergeben sich in der Praxis die Herausforderungen einer fehlenden Transparenz sowie eines oftmals hohen Aufwands, Rechte an den eigenen Daten durchzusetzen.

Ziele und Vorgehen

Im Projekt „Digitale Selbstvermessung selbstbestimmt gestalten“ (TESTER) wird erforscht, wie größtmögliche Transparenz über die Daten aus der Selbstvermessung erreicht werden kann. Kern des Projektes ist die Entwicklung eines interaktiven Privacy-Assistenten, der die Daten für die Nutzenden personalisiert aufbereitet und geeignet darstellt. Zu Beginn des Projekts soll durch Befragungen und Experimente das Phänomen der Selbstvermessung genauer analysiert werden, um anschließend eine bedarfsgerechte technische Unterstützung mit hoher Nutzerakzeptanz konzipieren und entwickeln zu können. Durch Verfahren des maschinellen Lernens soll sich der Privacy-Assistent zudem an die Präferenzen der Nutzenden anpassen und so den Aufwand in der Nutzung minimieren. Ergänzt wird dies durch eine technische Analyse, welche Daten von den Geräten zur Selbstvermessung erhoben werden, wie diese Daten übermittelt und an wen sie weitergegeben werden. Zur abschließenden Evaluation wird der Privacy-Assistent in ein Produkt eines Telemedizin-Anbieters integriert und in einem Smart-Home-Labor umfangreich erprobt.

Innovationen und Perspektiven

Die Projektpartner legen Wert darauf, möglichst einfache und unkomplizierte Darstellungsformen zur Erfassung von Daten aus der Selbstvermessung zu finden, die es Nutzerinnen und Nutzern erlauben, informierte Entscheidungen zu treffen und durchzusetzen. Die Projektergebnisse erhöhen so die Souveränität von Bürgerinnen und Bürgern über ihre eigenen Daten. Gleichzeitig wird durch mehr Transparenz und Kontrolle das Vertrauen in Produkte zur Selbstvermessung gestärkt, was einen wesentlichen Marktvorteil verspricht.