TrUSD

Transparente und selbstbestimmte Ausgestaltung der Datennutzung im Unternehmen

Arbeitnehmer mit Privacy-Dashboard.
Ein Privacy-Dashboard eröffnet Arbeitnehmern transparente Mitbestimmungsmöglichkeiten beim Umgang mit ihren personenbezogenen Daten.© Theerapong - Fotolia.com

Motivation

Die Digitalisierung der Arbeitswelt eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, umfangreiche Daten zu unterschiedlichsten Arbeitsprozessen zu erheben und auszuwerten. Durch eine Analyse dieser Daten können Arbeitsabläufe optimiert werden – so kann beispielsweise die Auswertung von Laufwegen in Warenlagern ineffiziente Abläufe aufdecken. Es besteht jedoch auch die Gefahr einer direkten Überwachung einzelner Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – ein Beispiel dafür ist die detaillierte Erfassung von Kaffeepausen. In diesem Spannungsfeld gilt es einen Ausgleich der Interessen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern herbeizuführen.

Ziele und Vorgehen

Um ihre Interessen in ausreichendem Maße vertreten zu können, benötigen Arbeitnehmer Informationen über die von ihrem Arbeitgeber erhobenen Daten. Außerdem müssen sie ihre Wünsche bezüglich des Umgangs mit ihren Daten äußern können. In TrUSD werden daher Konzepte und Werkzeuge erforscht, die diese Möglichkeiten bieten. Im Ergebnis soll eine integrierte Software-Lösung entwickelt werden, ein sogenanntes Privacy-Dashboard. In einem solchen Dashboard kann der Arbeitnehmer beispielsweise erkennen, dass seine Laufwege erfasst werden. Er kann die Auswertung dieser Daten unter bestimmten Voraussetzungen, wie z. B. einer Anonymisierung, erlauben.
Gleichzeitig ist dafür Sorge zu tragen, dass die aus Datenanalysen gewonnenen Effizienzgewinne durch den Einsatz des Dashboards im Unternehmen nicht verloren gehen. Die Software muss daher in bestehende Prozesse integriert werden können. Nicht zuletzt müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), berücksichtigt werden. Von besonderer Bedeutung ist die arbeitswissenschaftliche Begleitung, welche von Beginn an Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie deren Vertretung einbezieht.

Innovationen und Perspektiven

Die Ergebnisse des TrUSD-Vorhabens werden es Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ermöglichen, informierte Entscheidungen im Rahmen des betrieblichen Datenschutzes zu treffen. Arbeitgeber werden zugleich von der umfänglichen Datenanalyse und der guten Integrierbarkeit in existierende Prozesse profitieren. So können beispielsweise ineffizient organisierte Warenlager durch die anonymisierte Auswertung von Bewegungsdaten erkannt werden. Auf diese Weise wird TrUSD einen Ausgleich zwischen den Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern ermöglichen.