Trust4Xchain

Sichere Datenökosysteme in der Industrie für vertrauenswürdige Wertschöpfungsketten

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Die Verwertung kontextualisierter Daten ist eine wichtige Voraussetzung auf dem Weg der digitalen Transformation von Fabriken in eng verzahnten Wertschöpfungsketten.©Adobe Stock / eakgrungenerd

Motivation

Ein sicherer Datenaustausch ist in der Wirtschaft nicht nur eine Grundvoraussetzung für die Transformation von Fabriken hin zur Industrie 4.0, sondern ermöglicht auch neue Geschäftsmodelle durch datengetriebene Anwendungen sowie digitale Serviceangebote. Ein sicherer Datentransfer ist also ein wichtiger Wettbewerbsvorteil für die weltweit vernetzten Fabriken und Lieferketten. Um Identitäten und sichere Kommunikation untereinander zu gewährleisten, werden vertrauenswürdige Datenräume benötigt, wie sie bereits in verschiedenen Initiativen wie International Data Spaces oder GAIA-X adressiert werden.

Ziele und Vorgehen

Die Forschenden im Projekt „Vertrauenswürdigkeit mittels Chain of Trust in datenraumbasierten Ökosystemen für Wertschöpfungsketten“ (Trust4Xchain) haben sich zum Ziel gesetzt, sichere und zuverlässige Datenräume für verteilte Wertschöpfungsketten zu schaffen. In diesen sollen die wertvollen Produktionsdaten beim Austausch zwischen verschiedenen Infrastrukturen geschützt werden und zwar mittels einer kryptografischen Verknüpfung aller wichtigen Transaktionen in einer Vertrauenskette (engl. Chain of Trust). Hierfür wird im Projekt erforscht, wie aus Hersteller- und Betreibersicht geeignete Netzwerkknoten in der Telekommunikation, sogenannte Datenraum-Gateways, entwickelt und betrieben werden können. Um dieses Ziel zu erreichen, soll einerseits der Herstellungsprozess der Geräte betrachtet werden, um von Beginn an eine eindeutige Geräteidentität für verwendete Komponenten nutzen zu können. Indem die Identität eines herzustellenden Produktes schon ab den ersten Fertigungsschritten fälschungssicher im Datenraum hinterlegt wird, kann diese im Datenraum bis zum Lebensende der Baugruppe zurückverfolgt werden und auch zu einer Optimierung des Recyclingprozesses dienen. Andererseits sollen beim Betrieb von Sensorkomponenten in Fabriken oder Prozessanlagen der Einsatz und die Sicherheit dieser Komponenten überwacht und verwaltet werden können. Basierend auf diesen beiden Anwendungsfällen werden untereinander verknüpfbare Datenräume geschaffen, in denen Daten flexibel und firmenübergreifend zwischen vernetzten Fabriken und Lieferketten ausgetauscht werden können.

Innovationen und Perspektiven

Der besondere Innovationscharakter der zu entwickelnden Lösung besteht darin, dass sie mithilfe ausgeklügelter technischer Mechanismen Vertrauenswürdigkeit in Fabrikumgebungen der Industrie 4.0 schafft. Der Ansatz im Forschungsvorhaben soll neben proprietären Systemen auch Open-Source-Systeme unterstützen können und ist somit als offene Systemlösung konzipiert, was eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten begünstigt. Hierdurch leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur digitalen Transformation von Fabriken als Teil von eng verzahnten Wertschöpfungsketten. Die Projektergebnisse können darüber hinaus branchenübergreifend zur Sicherheit verschiedenster Systeme beitragen und so die Resilienz gegen Cyberangriffe generell erhöhen. Das Projekt stärkt dadurch nachhaltig die IT-Sicherheit sowie die technologische Souveränität in Deutschland und der EU.