BMBF veröffentlicht „Agenda Cybersicherheitsforschung − Maßnahmen im Zuge der Zeitenwende“

Mit der „Agenda Cybersicherheitsforschung“ begegnet das BMBF den durch die Zeitenwende ausgelösten Herausforderungen noch zielgenauer. Wichtige Schwerpunkte sind es etwa, mithilfe von Forschung digitale Infrastrukturen möglichst krisensicher aufzustellen, stärker mit Wertepartnern zusammenzuarbeiten sowie die Cyberresilienz und -kompetenz in der Gesellschaft zu steigern.

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Die von Bundeskanzler Olaf Scholz Ende Februar 2022 festgestellte Zeitenwende beschreibt mit einem Wort eine Zäsur in der politischen Agenda. Die veränderten weltpolitischen Rahmenbedingungen betreffen auch die künftige Cybersicherheit und damit die Forschung zur IT-Sicherheit in Deutschland und Europa. In diesem Sinne ergänzt die „Agenda Cybersicherheitsforschung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) das im Jahr 2021 veröffentlichte Forschungsrahmenprogramm der Bundesregierung zur IT-Sicherheit „Digital. Sicher. Souverän.“. Darin bestimmen die technologische Souveränität Deutschlands sowie der Schutz demokratischer Werte bereits die forschungspolitische Zielsetzung.

„In einer immer vernetzteren Welt wird Cybersicherheit zunehmend zur Achillesferse. Cyberattacken sind heute allgegenwärtig, auch auf kritische Infrastruktur. Um unsere Gesellschaft im digitalen Raum möglichst umfassend zu schützen, brauchen wir maßgeschneiderte Forschung und Innovation im Bereich der Cybersicherheit. Mit der Agenda Cybersicherheitsforschung haben wir unsere Forschungsförderung auf die neue Gefahrenlage ausgerichtet. Mit den darin enthaltenen Maßnahmen verstärkt das Bundesforschungsministerium das Fundament für die zukünftige Cybersicherheit in Deutschland. Dabei geht es um drei zentrale Ziele: Die technologische Souveränität Deutschlands und Europas weiter zu stärken und kritische Abhängigkeiten zu reduzieren. Cybersicherheit, Privatheit und Nachhaltigkeit als zentrale Grundprinzipien in Forschung, Entwicklung und Innovation zu verankern. Und Fördermaßnahmen noch stärker zu vernetzen und so den Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft zu intensivieren.“
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger

Diese Ausrichtung des Programms und dessen Schwerpunkte in der Forschungsförderung sind vor dem Hintergrund der Zeitenwende aktueller denn je. In der nun veröffentlichten „Agenda Cybersicherheitsforschung“ fasst das BMBF in Ergänzung eine Reihe von Maßnahmen zusammen, um den durch die Zeitenwende ausgelösten Herausforderungen noch zielgenauer zu begegnen.

Die wesentlichen Leitgedanken der Agenda bilden drei übergreifende förderpolitische Ziele:

  1. Die technologische Souveränität Deutschlands und Europas muss weiter gestärkt und kritische Abhängigkeiten in der Cybersicherheit müssen reduziert werden.
  2. Cybersicherheit, Privatheit und Nachhaltigkeit müssen als zentrale Grundprinzipien in Forschung, Entwicklung und Innovation verankert werden.
  3. Fördermaßnahmen müssen noch stärker auf allen Ebenen der Gesellschaft vernetzt und so der Transfer von der Forschung in Wirtschaft und Gesellschaft intensiviert werden.

Wichtige Schwerpunkte der Agenda sind es etwa, mithilfe von Forschung digitale Infrastrukturen in Deutschland und Europa möglichst zuverlässig und krisensicher aufzustellen, die Zusammenarbeit mit Wertepartnern zu intensivieren sowie die Cyberresilienz und -kompetenz in der Gesellschaft zu steigern. Beispiele für konkrete Maßnahmen sind die jüngst gestartete Leitinitiative Hyperkonnektivität , ein Reallabor für moderne Cybersicherheit in Forschungseinrichtungen , der Ausbau der Plattform Privatheit „IT-Sicherheit schützt Privatheit und stützt Demokratie " sowie der Aufbau des Forschungsnetzwerks Anonymisierung für eine sichere Datennutzung .

Die in der Agenda Cybersicherheitsforschung behandelten Themen werden auch bei der Nationalen Konferenz IT-Sicherheitsforschung des BMBF diskutiert, die vom 13. bis 15 März 2023 in Berlin stattfindet.