QuantERA: Vernetzungstreffen in Bukarest zum Projektstart

In der rumänischen Hauptstadt fand am 24. und 25. April 2018 das Auftakttreffen der Förderinitiative QuantERA statt. 26 Projekte aus ganz Europa vereint ein gemeinsames Ziel: Quantentechnologien erforschen.

Ob Computing, Kommunikation oder Sensorik: Quantentechnologien besitzen das Potenzial, in vielen Anwendungsfeldern und Märkten neue Möglichkeiten zu schaffen und bestehende Anwendungen entscheidend zu verbessern. Allerdings ist das Forschungsfeld noch jung und es sind zahlreiche grundlegende Herausforderungen zu lösen. Um die Erforschung der Quantentechnologien voranzutreiben, bündeln deshalb das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Akteure der anderen Teilnehmerländer und die Europäischen Kommission ihre Anstrengungen und Mittel. Sie haben zu diesem Zweck im vergangenen Jahr gemeinsam die transnationale ERA (European Research Area)-NET-Maßnahme QuantERA initiiert. Die Förderinitiative legt besonderen Wert auf internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit, um möglichst vielseitige Kompetenzen in die Forschung einzubringen.

Ein internationales Expertengremium wählte im vergangenen Jahr 26 Projekte für die Förderung aus. Anlässlich des Starts dieser Forschungsprojekte fand am 24. und 25. April in Bukarest das „QuantERA Projects’ Launch Event“ statt. Bei der Veranstaltung tauschten sich neben den Projektkoordinatorinnen und -koordinatoren auch der strategische QuantERA-Beirat, Vertreter der Wissenschaftsförderungsorganisationen sowie Repräsentanten der Europäischen Kommission miteinander aus. Auf Postern und in wissenschaftlichen Kurzvorträgen präsentierten die Projektvertreterinnen und -vertreter ihre Forschungsvorhaben. In den Diskussionen und Redebeiträgen waren die Einbindung der Industrie sowie die optimale länderübergreifende Zusammenarbeit wichtige Themen.

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Die QuantERA-Akteure bei der Auftaktveranstaltung in Bukarest.© www.quantera.eu

Starke Rolle Deutschlands bei QuantERA

Führende europäische Forschungsgruppen aus 26 Ländern bringen ihr Know-how bei QuantERA ein, um die Forschung zu Quantentechnologien auf ein neues Level zu heben. Durch die grenzüberschreitende Kooperation und Koordination lassen sich ambitionierte Ziele verfolgen, die die Fähigkeiten einer einzelnen Institution oder eines einzelnen Staates übersteigen. Die 26 QuantERA-Verbundprojekte erhalten insgesamt 36 Millionen Euro Fördermittel. Zusammengesetzt ist dieser Betrag aus Geldmitteln von 30 Wissenschaftsförderungsorganisationen aus insgesamt 26 Ländern und einem Co-Funding der Europäischen Kommission in Höhe von 11,5 Millionen Euro. An 18 dieser Verbundprojekte sind deutsche Forschungsgruppen beteiligt – mit insgesamt 25 Teilvorhaben und einem Fördervolumen von über 6,5 Millionen Euro.

Zwei dieser Verbünde beschäftigen schwerpunktmäßig mit Quantenkommunikation und werden durch das BMBF-Referat „Kommunikationssysteme; IT-Sicherheit“ mit rund einer Millionen Euro gefördert. Dabei verfolgt das Verbundprojekt HYPER-U-P-S „Hyper-verschränkte Photonen aus einer ultra-hellen Quantenlichtquelle“ das Ziel, eine halbleiterbasierte Photonenpaarquelle zu entwickeln, die hocheffizient und „auf Knopfdruck“ hochgradig verschränkte, ununterscheidbare Photonenpaare für eine zukünftige abhörsichere Quantenkommunikation erzeugt. Das Projekt MICROSENS „Empfindliche Mikrowellendetektion durch Diamant-Farbzentren“ hingegen will eine neue Generation von hochempfindlichen, miniaturisierten Mikrowellenempfängern auf Basis von Stickstoffeinschlüssen in Diamanten entwickeln. Diese haben das Potenzial, sowohl die Funkkommunikation als auch die medizinische Bildgebung mittels MRT in Sachen Empfindlichkeit und Genauigkeit entscheidend zu verbessern.

In naher Zukunft wird die EU-Kommission die Forschung zu Quantentechnologien weiter ausbauen. Denn die QuantERA-Initiative dient auch der Vorbereitung des europäischen Future-and-Emerging-Technologies (FET)-Flagships zur Quantentechnologie. Ab 2018 soll durch die Initiative eine Milliarde Euro in die Erforschung von Quantentechnologien investiert werden. Die EU-Kommission kooperiert dabei mit den nationalen Förderorganisationen, die einen großen Teil der Fördermittel bereitstellen.

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