Agile5G

Agile miniaturisierte 5G-Mobilfunknetzwerke für Katastropheneinsätze

Feuerwehrleute löschen einen Brand in einem ausgebrannten Haus. Der Rettungsdienst sucht nach Naturkatastrophen nach Menschen.
Bei Katastropheneinsätzen benötigen Einsatzkräfte zuverlässige Kommunikationslösungen in Gebieten mit zerstörter Infrastruktur. © Adobe Stock / bad_jul

Motivation

Ersthelfende sind an vorderster Stelle, wenn es darum geht, Menschenleben bei akuten Einsätzen zu retten, wie beispielweise infolge von Naturkatastrophen mit großen Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. In solchen Extremsituationen spielt leistungsfähige Kommunikationstechnologie eine Schlüsselrolle. Sie ermöglicht es den Einsatzkräften, effektiv untereinander und mit einer zentralen Koordinationsstelle zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig lassen sich dank moderner 5G-Mobilfunknetzwerke Drohnen und Roboter übergreifend steuern. So kann die Rettung von Menschenleben in Katastrophenfällen wirksam geplant und umgesetzt werden. Jedoch zeichnen sich die Einsatzgebiete häufig durch schwer zugängliches Gelände und eine fehlende oder unterbrochene Kommunikationsinfrastruktur aus. Dadurch wird der Austausch von wichtigen Informationen über größere Distanzen erschwert. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, braucht es innovative Lösungen.

Ziele und Vorgehen

Ziel im Vorhaben „Agile miniaturisierte 5G-Mobilfunknetzwerke mit automatisierter Frequenzfreigabe (Agile5G)“ ist es, ein privates 5G-Netzwerk so zu verkleinern, dass es voll funktionsfähig auf einem mobilen Roboter transportiert werden kann. Hierzu wird eine 5G-Systemarchitektur erforscht, welche eine Ad-hoc-Nutzung von 5G-Frequenzen im Einsatzgebiet und somit den unterstützenden Betrieb von verschiedenen 5G-Endgeräten ermöglicht. Beispielsweise durch Integration einer Satellitenverbindung kann zusätzlich eine weit entfernte Einsatzzentrale angebunden werden. Durch Nutzung eines Roboters mit vier Beinen gelangt das neuartige und leistungsfähige 5G-Netzwerk auch in unebenes Einsatzgelände und ermöglicht dort die Kommunikation zwischen Rettungskräften, Aufklärungsdrohnen und weiteren unterstützenden Systemen.

Innovationen und Perspektiven

Neben der Kombination aus Robotik, 5G-Netzwerktechnologie und Ortungsfunktionen, beinhaltet die Innovation eine automatische Beantragung der rechtssicheren Freigabe von breitbandigen Funkfrequenzen über die Bundesnetzagentur. Damit kann das neue System sehr dynamisch Frequenzbereiche für hohe Datenübertragungsraten mit 5G-Funktechnologie nutzen. Die neue Lösung kann dadurch perspektivisch sehr schnell im Katastrophenfall zum Einsatz kommen.

Die Erforschung und Bereitstellung der geplanten Lösung verbessert zukünftige Hilfsmaßnahmen in Katastrophensituationen und trägt somit sowohl zur allgemeinen Sicherheit als auch zur technologischen Souveränität in Deutschland und Europa bei.